• Urheberrecht

Andy Warhol verletzte mit Prince-Bild Urhe­ber­rechte

Der Künstler Andy Warhol verletzte mit einem Bild des Musikers Prince die Rechte einer Fotografin. So entschied der Supreme Court in den USA. Die Entscheidung könnte bedeutende Auswirkungen auf die Kunstszene haben.

von Carl Christian Müller

Gemälde mit abstrakter Kunst

Oberstes US-Gericht schränkt Möglichkeiten zur Wiederverwertung von Kunst ein

Der US Supreme Court hat in einem Urteil, das potenziell weitreichende Auswirkungen auf das Urheberrecht haben könnte, die Möglichkeiten zur Wiederverwendung von Kunstwerken in neuen Werken eingeschränkt. Das Gericht entschied, dass der verstorbene Künstler Andy Warhol mit seinem Porträt des Musikers Prince (verstorben 2016) die Urheberrechte einer Fotografin verletzt hatte. Warhols Porträt basierte auf einem Foto, das die Fotografin einige Jahre zuvor aufgenommen hatte.

 

Warhol schuf mit seinem Bild nichts neues Kunstwerk

Im Gerichtsverfahren verwies die Andy Warhol Foundation auf die "Fair-Use"-Doktrin, die die Wiederverwendung von Kunstwerken oder ihrer Elemente bei der Schaffung neuer Werke ermöglicht. Gemäß dieser Doktrin ist es erlaubt, urheberrechtlich geschützte Werke zu nutzen, ohne die ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers einzuholen, vorausgesetzt, es entsteht dabei ein eigenständiges neues Kunstwerk.

Im Urteil folgte die Mehrheit der Richter am Supreme Court jedoch der Ansicht, dass Andy Warhol mit seinem Bild nichts "grundlegend anderes und Neues" geschaffen habe. Sie argumentierten, dass Warhols Porträt ebenso wie das Foto der Fotografin Lynn Goldsmith primär auf kommerzielle Nutzung abzielte. Dies habe Auswirkungen auf den Schutz gemäß der "Fair-Use"-Doktrin. Die Richter verglichen Warhols Vorgehen mit dem eines Musikers, der Musik eines anderen Künstlers in seinen Song einbezieht.

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