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PayPal Sicherheitsprobleme: Betrügerische Lastschriften möglich

PayPal, einer der meistgenutzten Online-Zahlungsdienste in Deutschland mit circa 30 Millionen Nutzer:innen, stand kürzlich wegen Sicherheitsproblemen im Fokus der Öffentlichkeit. Am 26. August 2025 kam es beim US-Dienstleister zu einem Ausfall wichtiger Sicherheitssysteme, wodurch betrügerische Lastschriften teilweise unkontrolliert an Banken weitergeleitet wurden. Deutsche Banken blockierten daraufhin Zahlungen im zweistelligen Milliardenbereich, was erhebliche Auswirkungen auf den Zahlungsverkehr in Deutschland und Europa hatte.

von Olivia Wykretowicz

PayPal-Zahlungen gestoppt - Sicherheitsprobleme

Was ist passiert?

Das Sicherheitssystem, das bei PayPal unautorisierte Lastschriften erkennen und herausfiltern soll, fiel zeitweise komplett aus. Dadurch konnten Betrüger Lastschriften initiieren, die zunächst nicht erkannt wurden. Betroffen waren vor allem Lastschriften, bei denen PayPal Geld vom Bankkonto seiner Kunden einzog, etwa nach Onlinekäufen.

Die blockierten Zahlungen führten zu Verzögerungen für Händler, die ihr Geld nicht wie gewohnt erhielten, während Kunden aufgefordert werden, ihre Konten sorgfältig auf unberechtigte Abbuchungen zu überprüfen. PayPal gab an, das Problem identifiziert und behoben zu haben. Die Aufsichtsbehörden, darunter die luxemburgische Finanzaufsicht (da PayPal hier seinen EU-Sitz hat), wurden informiert.

Wie sicher ist PayPal?

IT-Experten bestätigen, dass PayPal grundsätzlich eine sichere Zahlungsmethode ist. Dazu tragen Funktionen wie eine durchgängige Verschlüsselung, der Käuferschutz und die Zwei-Faktor-Authentifizierung beim Login bei. Dennoch besteht das Risiko, dass bei erlangtem Zugang durch Dritte hohe Beträge unbemerkt abgebucht werden können, wenn Kund:innen ihre Kontobewegungen unregelmäßig prüfen.

Besorgniserregend war jedoch das vorübergehende Versagen des Betrugserkennungssystems, das bei einem Zahlungsdienstleister von dieser Größenordnung nicht passieren dürfte. Zudem wurde kritisiert, dass PayPal in der Krisenkommunikation wenig Transparenz zeigte und keine klaren Hinweise zum Schutz der Nutzerkonten gab.

Was sollten PayPal-Kund:innen jetzt tun?

  • Kontobewegungen prüfen: Kunden sollten ihre PayPal-Konten und verknüpfte Bankkonten unverzüglich auf unberechtigte Abbuchungen kontrollieren.

  • Passwort ändern: Im Verdachtsfall empfiehlt die Verbraucherzentrale, das Passwort auf der Webseite (nicht über die App) zu ändern und ein starkes Passwort zu verwenden.

  • Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren: Dies erschwert unbefugten Zugriff, selbst wenn das Passwort bekannt ist.

  • Vorsicht bei Phishing: Kriminelle könnten die Unsicherheit ausnutzen, um gefälschte E-Mails zu verschicken, die zur Preisgabe sensibler Daten verleiten.

  • Unberechtigte Lastschriften melden: Kunden können solche Transaktionen direkt an PayPal melden. Das Unternehmen ist verpflichtet, diese zu prüfen und bei Bestätigung der Unrechtmäßigkeit zurückzuerstatten.

Rechtliche Situation und Haftung

PayPal haftet grundsätzlich für nicht autorisierte Abbuchungen. Allerdings zeigt sich in der Praxis häufig, dass Kunden den Käuferschutz erst nach rechtlichen Schritten erhalten, weil der Kundenservice oftmals unzureichend reagiert. Betroffene haben daher die Möglichkeit, rechtliche Ansprüche geltend zu machen und gegebenenfalls gerichtlich gegen PayPal vorzugehen, um entstandene Schäden ersetzt zu bekommen.

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