Hier informieren wir regelmäßig über Entwicklungen in der Rechtsprechung und im politischen Bereich in den von uns bearbeiteten Rechtsgebieten, dem Urheberrecht, Medienrecht, Wettbewerbsrecht, Markenrecht, Presserecht sowie dem Datenschutz- und Informationsfreiheitsrecht. Außerdem gibt es Einblicke in den Kanzleialltag.

News zum aktuellen Geschehen
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- Medienrecht
- Äußerungsrecht
Boris Becker ist nicht durch Pocher-Beitrag im Persönlichkeitsrecht verletzt
Das Landgericht (LG) Offenburg hat entschieden, dass der ehemalige Tennisprofi Boris Becker durch einen Fernsehbeitrag des Comedians Oliver Pocher nicht in seinen Persönlichkeitsrechten verletzt wird (Urteil vom 15.11.2022, Az. 2 O 20/21).
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Berufung zurückgewiesen: Kalbitz ist kein AfD-Mitglied
Mit Beschluss vom 16.11.2022 hat das Berliner Kammergericht die Berufung von Andreas Kalbitz auf Feststellung, dass er weiterhin Mitglied in der AfD sei, zurückgewiesen (Az. 7 U 36/22). Zuvor hatte das Landgericht (LG) Berlin die wirksame Anfechtung des Partei-Aufnahmeantrages bereits gerichtlich bestätigt (Urteil vom 22.04.2022, Az. 43 O 306/20).
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Zuschüsse für Berliner Privatschulen sind rechtmäßig
Das Verwaltungsgericht (VG) Berlin hat über den Umfang von Zuschüssen für die Privatschulfinanzierung entschieden (Urteil vom 15.11.2022, Az. VG 3 K 309/21). Wie das VG Berlin entschied, stehen der Privatschule keine höheren Zuschüsse zu. Die Bemessung richtet sich nach der Regelausstattung öffentlicher Schulen.
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- Wettbewerbsrecht
Werbung mit dem Logo „Klimaneutral“ ohne Aufklärung irreführend
Die Werbung mit dem Logo „Klimaneutral“ kann erheblichen Einfluss auf die Kaufentscheidung der Verbraucher haben. Über grundlegende Umstände der von dem Unternehmen beanspruchten Klimaneutralität ist deshalb aufzuklären. Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main (OLG) hat am 10.11.2022 der Antragsgegnerin untersagt, ihre Produkte mit dem Logo „Klimaneutral“ zu bewerben, da diese Aufklärung fehlt (Az. 6 U 104/22).
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- Datenschutzrecht
Datenübermittlung durch den Verfassungsschutz ist mit dem Grundgesetz unvereinbar
Mit am 03.11.2022 veröffentlichtem Beschluss hat der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) entschieden, dass die Übermittlungsbefugnisse der Verfassungsschutzbehörden in Angelegenheiten des Staats- und Verfassungsschutzes nach dem Bundesverfassungsschutzgesetz (BVerfSchG) mit dem Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung aus Art. 2 Abs. 1 in Verbindung mit Art. 1 Abs. 1 des Grundgesetzes (GG) nicht vereinbar sind.
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- Urheberrecht
Verstoß gegen das Urheberrecht: BildTV strahlt „Berliner Runde“ aus
Das Oberlandesgericht (OLG) Köln hat die 13 minütige Live - Weitersendung der Funksendung „Berliner Runde“ bzw. deren öffentliche Zugänglichmachung durch BildTV als urheberrechtswidrig beurteilt und insoweit die vorangegangenen Entscheidungen des Landgerichts Köln bestätigt (Az. 6 U 61/22). Die Sendung betrifft die Berichterstattung über die Bundestagswahl am 26.09.2021.
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- Informationsfreiheitsrecht
Bundespräsident muss keine Auskunft zu Begnadigungen geben
Der Bundespräsident muss der Presse nach einem Urteil des Verwaltungsgericht Berlin keine Auskunft über seine Begnadigungspraxis geben (Urteil der 27. Kammer vom 14.10.2022, Az. VG 27 K 285/21).
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- Wettbewerbsrecht
Wettbüros sind in der Nähe von Schulen unzulässig
Dies hat das Verwaltungsgericht (VG) Köln mit drei nunmehr bekanntgegebenen Urteilen zu dem seit vergangenem Jahr geltenden Glücksspielrecht entschieden und damit Klagen von Wettbürobetreibern und einer Veranstalterin von Sportwetten abgewiesen (Urteile vom 5.10.2022, Az. 24 K 1472/21, 24 K 1475/21, 24 K 4215/21 ).
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- Markenrecht
Paulaner Brauerei darf Bezeichnung „Spezi“ weiter nutzen
Die auf Marken- und Wettbewerbsrecht spezialisierte 33. Zivilkammer des Landgerichts München I hat mit Urteil vom 11.10.2022 festgestellt, dass die zwischen zwei Brauereien getroffene Vereinbarung zur Berechtigung der Nutzung der Bezeichnung „PAULANER Spezi“ für ein Mischgetränk aus Limonade und Cola aus dem Jahr 1974 fortbesteht (Az. 33 O 10784/21).
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Verfassungsschutz darf Identitäre Bewegung Deutschland beobachten
Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) darf die als Verein verfasste Identitäre Bewegung Deutschland als sog. Verdachtsfall einstufen und ggfs. auch als gesichert rechtsextremistische Bewegung behandeln. Dies hat das Verwaltungsgericht Köln am 13.10.2022 entschieden und damit eine Klage des Vereins abgewiesen (Az. 13 K 4222/18).
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- Urheberrecht
Unter welchen Voraussetzungen können Rechteinhaber Websites sperren lassen?
Der unter anderem für das Urheberrecht zuständige I. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs (BGH) hat entschieden, unter welchen Voraussetzungen Rechtsinhaber von Internetzugangsanbietern nach § 7 Abs. 4 TMG die Sperrung des Zugangs zu Internetseiten beanspruchen können (Beschluss vom 13.10.2022, Az. I ZR 111/21).
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Verurteilungen wegen Handel mit CBD-Blüten ist rechtskräftig
Der in Leipzig ansässige 5. Strafsenat des Bundesgerichtshofs (BGH) hat die Revisionen zweier Angeklagter gegen ein Berliner Urteil verworfen, mit dem diese insbesondere wegen des Handels mit CBD-Blüten zu Freiheitsstrafen verurteilt worden sind (Beschluss vom 23.06.2022, Az. 5 StR 490/21).