Hier informieren wir regelmäßig über Entwicklungen in der Rechtsprechung und im politischen Bereich in den von uns bearbeiteten Rechtsgebieten, dem Urheberrecht, Medienrecht, Wettbewerbsrecht, Markenrecht, Presserecht, sowie dem Datenschutz- und Informationsfreiheitsrecht.

News zum aktuellen Geschehen
-
ArbG Mannheim: Kündigung des Zugführers unwirksam trotz Facebook-Posting über Auschwitz
In dem Rechtsstreit zwischen einem Zugführer und der DB Regio GmbH hat die 6. Kammer des Arbeitsgerichts Mannheim, Kammern Heidelberg, (vgl. Medienmitteilung des Arbeitsgerichts Mannheim vom 25.01.2016) unter Vorsitz von Richterin am Arbeitsgericht Sigrid Pult-Wilhelm heute entschieden, dass sowohl die außerordentliche als auch die ordentliche Kündigung des Arbeitsverhältnisses des Mitarbeiters unwirksam ist. Sein Beschäftigungsverhältnis zur DB Regio besteht demnach fort.
-
OLG Hamm: Sexueller Missbrauch von Kindern durch Whatsapp-Nachrichten
Chattet ein Erwachsener mit einer Neunjährigen in der Weise, dass er das Mädchen befragt, ob sie -gemeint waren das Mädchen, ihr Freund, eine vom Mädchen an den Angeklagten "vermittelte", nicht erwachsene Freundin und der Angeklagte- "zu 4 was machen" können, kann dies den Tatbestand des sexuellen Missbrauchs von Kindern erfüllen. Das hat der 4. Strafsenat des Oberlandesgerichts Hamm am 14.01.2016 entschieden und damit das erstinstanzliche Urteil des Amtsgerichts Beckum bestätigt.
-
VG Hannover: Zu starke Kekspräsentation im „Dschungelcamp“ 2014
7. Kammer weist Klage des Senders RTL gegen Beanstandungsverfügung ab
Die Niedersächsische Landesmedienanstalt (NLM) hatte die Produktplatzierung des Schokoladengebäcks „Leibniz Pick up" in einer im Jahr 2014 von RTL ausgestrahlten Folge der Fernsehreihe „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus" (Dschungelcamp) als unzulässig beanstandet. Produktplatzierung ist die „gekennzeichnete Erwähnung oder Darstellung u. a. von Waren in Sendungen gegen Entgelt oder eine ähnliche Gegenleistung mit dem Ziel der Absatzförderung". Der Rundfunkstaatsvertrag (RStV) erlaubt die Produktplatzierung u. a. in Sendungen der leichten Unterhaltung (§ 44 RStV), wenn mehrere Voraussetzungen erfüllt werden. Eine diese Voraussetzungen ist, dass das Produkt nicht „zu stark" herausgestellt wird (§ 7 Abs. 7 Satz 2 Nr. 3 RStV).
-
- Datenschutzrecht
Unsere Verfassungsbeschwerde gegen die Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung – Wir informieren über den aktuellen Stand
In unserem letzten Newsletter hatten wir darüber informiert, dass wir gegen die Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung, unmittelbar nachdem der entsprechende Gesetzentwurf den Bundesrat passiert hatte, am 06.11.2015 beim Bundesverfassungsgericht einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung eingereicht haben.
-
Neues Angebot für Museen – telefonische Beratung zu günstigem Pauschalpreis
Wie Ihnen als Besucher unserer Homepage ja schon bekannt ist, haben wir uns der Beratung der Museumswelt verschrieben. Hier zählen sowohl die großen als auch die kleineren Häuser ebenso wie viele Museumsverbände zu unseren Mandanten. Insbesondere Aspekte der Digitalisierung, des Sozialversicherungsrechts oder Restitutionsfragen stehen im Mittelpunkt unserer Tätigkeit. In unserer langjährigen Beratungspraxis haben wir aber immer wieder die Erfahrung gemacht, dass es vor allem den kleineren Museen schwer fällt, externe Rechtsdienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Sie scheuen den Gang zum Rechtsanwalt oftmals wegen der vermeintlich hohen Kosten und des internen bürokratischen Aufwands.
-
Berliner Gerichte weisen überzogene Forderungen bei Foto-Abmahnungen zurück
In den vergangenen Monaten haben die Berliner Gerichte ihre kritische Rechtsprechung in Bezug auf überzogene Forderungen bei Abmahnungen wegen unberechtigter Lichtbildnutzung weiter gefestigt. So hat das Kammergericht Berlin seinen Hinweisbeschluss vom 26.10.2015 zwischenzeitlich mit Beschluss vom 07.12.2015 (Az. 24 U 111/15) bestätigt. Auch das Landgericht Berlin bremst die Foto-Abmahner deutlich ein.
-
OVG Berlin- Brandenburg: Kein Auskunftsanspruch der Presse gegenüber Bundespräsidenten zur Ausfertigung von Gesetzen
Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat in einem vorläufigen Rechtsschutzverfahren entschieden, dass der Bundespräsident nicht verpflichtet ist, einem Pressevertreter Auskunft über den Inhalt seiner verfassungsrechtlichen Prüfung des Betreuungsgeldgesetzes und anderer Gesetze zu geben.
-
VG Hannover: Keine Befugnis der Landesdatenschutzbeauftragten zur Untersagung der Videoüberwachung in den Fahrzeugen der üstra
Verwaltungsgericht hebt Einstellungsverfügung auf
Das Verwaltungsgericht hat mit heutigem Urteil auf die Klage der üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe AG eine datenschutzrechtliche Verfügung der Landesbeauftragten für den Datenschutz aufgehoben.
-
BGH bestätigt Verurteilung wegen unerlaubten Inverkehrbringens von Tabakerzeugnissen durch den Vertrieb nikotinhaltiger Verbrauchsstoffe für elektronische Zigaretten
Urteil vom 23. Dezember 2015 - 2 StR 525/13
Das Landgericht Frankfurt am Main hat den Angeklagten wegen gewerbsmäßigen Inverkehrbringens von Tabakerzeugnissen unter Verwendung nicht zugelassener Stoffe in Tateinheit mit gewerbsmäßigem Inverkehrbringen von Tabakerzeugnissen, die zum anderweitigen oralen Gebrauch als Rauchen oder Kauen bestimmt sind, zu einer Geldstrafe verurteilt.
-
OLG Hamm tritt für presserechtlichen Auskunftsanspruch ein
Ein Journalist kann von einem privaten Unternehmen der Daseinsvorsorge,das durch die öffentliche Hand beherrscht wird, gem. § 4 des nordrhein-westfälischen Landespressegesetzes Auskunft über den Abschluss und die Abwicklung von Verträgen mit Dienstleistern verlangen, um über verdeckte Wahlkampffinanzierungen zu recherchieren. Das hat der 11. Zivilsenat des Oberlandesgerichts Hamm am 16.12.2015 unter Abänderung der erstinstanzlichen Entscheidung des Landgerichts Essen entschieden.
-
ZAK entscheidet über Beschwerde von WeltN24: Kabelnetzbetreiber müssen Programmanbieter gleich behandeln
Kabelnetzbetreiber müssen Anbieter vergleichbarer Programme in Bezug auf Einspeiseentgelte gleich behandeln – selbst wenn einzelne Programme einen gesetzlichen Must-Carry-Status oder der Anbieter eine herausgehobene Marktstellung haben. Das hat die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) der Landesmedienanstalten in ihrer Sitzung am 2. Februar entschieden. Denn eine Ungleichbehandlung würde dem rundfunkrechtlichen Ziel der Angebots- und Anbietervielfalt zuwider laufen, so Siegfried Schneider, der Vorsitzende der ZAK: „Es ist allen Kabelnetzbetreibern frei gestellt, Entgelte für ihre Verbreitungsleistungen zu verlangen. Diese Entgelte müssen jedoch für alle Anbieter gelten.“
-
OLG Hamm: Das Singen des sog. U-Bahn-Liedes kann den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllen
Das in der Öffentlichkeit hörbare Singen des sog. U-Bahn-Liedes mit dem Text "Eine U-Bahn, eine U-Bahn, eine U-Bahn bauen wir, von Jerusalem bis nach Auschwitz, eine U-Bahn bauen wir!" kann den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllen. Das hat der 1. Strafsenat des Oberlandesgerichts Hamm am 01.10.2015 beschlossen und damit das erstinstanzliche Urteil des Amtsgerichts Dortmund bestätigt.