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News zum aktuellen Geschehen
in Rechtsprechung und Politik

Hier informieren wir regelmäßig über Entwicklungen in der Rechtsprechung und im politischen Bereich in den von uns bearbeiteten Rechtsgebieten, dem Urheberrecht, Medienrecht, Wettbewerbsrecht, Markenrecht, Presserecht, sowie dem Datenschutz- und Informationsfreiheitsrecht.

  • Grafik Briefwahl
    • Medienrecht

    Forsa darf die Ergebnisse der Befragungen von Briefwählern verwenden

    Der Hessische Verwaltungsgerichtshof (VGH) hat mit Beschluss vom 22.09.2021 bestätigt, dass es nicht gegen § 32 Abs. 2 des Bundeswahlgesetzes (BWahlG) verstößt, wenn forsa vor dem Tag der Bundestagswahl Ergebnisse von Befragungen veröffentlicht, denen als nicht gesondert ausgewiesener Bestandteil auch die Angaben von Briefwählern über ihre bereits getroffenen Wahlentscheidungen zugrunde liegen (Az. 8 B 1929/21).

  • Stimmzettel
    • Äußerungsrecht

    DIE PARTEI-Wahlplakate - "Nazis töten" und "Feminismus, ihr Fotzen" sind zulässig

    Die 7. Kammer des Verwaltungsgerichts (VG) Chemnitz hat mit Beschluss vom 16.09.2021 einem Eilantrag der Partei "DIE PARTEI", mit dem sie sich gegen die Beseitigungsanordnung der Stadt Plauen wendet, entsprochen (Az. 7 L 395/21). DIE PARTEI hatte unter anderem ein Wahlplakat mit der Aufschrift "Nazis töten" aufgehängt.

    • Äußerungsrecht

    Dritter Weg-Plakat - "Hängt die Grünen" darf mit Abstand zu Grüner Wahlwerbung platziert werden

    Die 7. Kammer des Verwaltungsgerichts (VG) Chemnitz hat mit Beschluss vom 13.09.2021 einem Eilantrag der Partei "DER DRITTE WEG", mit dem sie sich gegen die Beseitigungsanordnung der Stadt Zwickau wendet, mit der Maßgabe entsprochen, dass die den Gegenstand des Bescheides bildenden Plakate der Antragstellerin in einem Abstand von mindestens 100m von den Wahl­plakaten der Partei "Bündnis 90/Die Grünen" aufzuhängen sind (Az. 7 L 393/21).

  • Blick in ein Hotelzimmer
    • Wettbewerbsrecht

    Keine Hotel-Klassifikation - Keine Werbung mit 4-Sternen

    Wie das Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart mit Urteil vom 29.07.2021 entschied, darf auf dem Internetauftritt eines Hotels nicht mit "4-Sternen" geworben werden, wenn das Gasthaus nicht mehr über eine offizielle DEHOGA-Hotel-Klassifikation verfügt (Az. 2 U 163/20). Tut die Betreiberin des Hotels dies dennoch, handelt sie wettbewerbswidrig, so das OLG Stuttgart.

  • digitale Grafik Kopf umgeben von Binärcode
    • Datenschutzrecht

    Berliner Kammergericht lässt EncroChat-Daten als Beweismittel zu

    Der 2. Strafsenat des Kammergerichts (KG) Berlin hat mit Beschluss vom 30.08.2021 die durch französische Ermittlungsbehörden erhobenen EncroChat-Daten als zulässiges Beweismittel in einem deutschen Strafverfahren gewertet und eine auf diesen Daten basierende Anklage der Staatsanwaltschaft Berlin zur Hauptverhandlung zugelassen (Az. 2 Ws 79/21, 2 Ws 93/21).

  • bunte Papierschiffe
    • Medienrecht

    „Sonntagsfrage“ unter Einbeziehung der Briefwähler darf vor der Bundestagswahl veröffentlicht werden

    Mit Eilentscheidung vom 16.09.2021 hat die 6. Kammer des Verwaltungsgerichts Wiesbaden auf Antrag des Meinungsforschungsinstituts forsa festgestellt, dass es nicht gegen § 32 Abs. 2 BWahlG verstößt, wenn forsa vor dem Wahltag der Bundestagswahl Ergebnisse von Befragungen veröffentlicht, denen auch die Angaben von Briefwählern über ihre bereits getroffenen Wahlentscheidungen zugrunde liegen (Az. 6 L 1174/21.WI).

  • 3D Grafik Laptop Onlinesignatur
    • Wettbewerbsrecht

    Vertrags­ge­ne­rator Smartlaw ist rechtlich zulässig

    Der unter anderem für das Wettbewerbsrecht zuständige I. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs (BGH) hat mit Urteil vom 09.09.2021 entschieden, dass ein juristischer Fachverlag einen digitalen Rechtsdokumentengenerator "Smartlaw" betreiben darf, mit dem anhand eines Frage-Antwort-Systems und einer Sammlung abgespeicherter Textbausteine Vertragsdokumente erzeugt werden (Az. I ZR 113/20).

  • Stapel mit Fotografien
    • Urheberrecht

    Urheberrechtsverletzung durch Framing

    Der unter anderem für das Urheberrecht zuständige I. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs (BGH) hat mit Urteil vom 09.09.2021 entschieden, dass eine Verwertungsgesellschaft den Abschluss eines Vertrags über die Nutzung von Digitalisaten urheberrechtlich geschützter Werke im Internet davon abhängig machen darf, dass der Nutzer wirksame technische Maßnahmen gegen sogenanntes "Framing" ergreift (Az. I ZR 113/18). Unter "Framing" versteht man das Einbetten der auf dem Server eines Nutzers gespeicherten und auf seiner Internetseite eingestellten Inhalte auf der Internetseite eines Dritten.

  • Arzt mit Blistern
    • Informationsfreiheitsrecht

    Medikament-Hersteller muss Auskunft über Krebs verursachenden Inhaltstoff erteilen

    Besteht eine 97% Wahrscheinlichkeit, dass ein mit einem möglicherweise Krebs verursachenden Stoff verunreinigtes Medikament eingenommen wurde, kann der später an Krebs Erkrankte von dem Hersteller des Arzneimittels Auskunft verlangen. Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main (OLG) hat mit am 30.08.2021 veröffentlichtem Teilurteil die Herstellerin von Valsartan AzB zur Auskunft über alle Wirkungen des Medikaments, die bei der Bewertung schädlicher Folgen von Bedeutung sein können, gem. § 84a AMG verurteilt (Az. 26 U 62/19).

  • Mann am Laptop  mit Icons für digitale Sicherheit
    • Datenschutzrecht

    EncroChat - Daten aus verschlüsselten Geräten sind zulässige Beweismittel

    Die von den Krypto-Handys der Firma EncroChat gewonnenen Daten können in deutschen Strafverfahren verwertet werden. Dies hat der 2. Strafsenat des Oberlandesgerichts (OLG) Düsseldorf mit Beschluss vom 21.07.2021 entschieden (Az. III-2 WS 96/21).

  • Glas Erdkugel auf Macbook
    • Datenschutzrecht

    „Nulltarif-Optionen“ verstoßen gegen die Verordnung über den Zugang zum offenen Internet

    Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte nach Anrufung zweier deutscher Gerichte darüber zu entscheiden, ob sog. „Nulltarif-Optionen“ in Verträgen von deutschen Telekommunikationsanbietern, wie Vodafone oder Telekom, das Gebot der "Neutralität des Internets" verletzen. Wie der EuGH mit Urteil vom 02.09.2021 entschied, verstößt diese Vertragspraxis gegen die EU-Verordnung über den Zugang zum offenen Internet (Az. C-854/19, C-5/20 und C-34/20).

  • Neon Linien

    Nord Stream 2 gegen Bundesnetzagentur

    Der für energiewirtschaftsrechtliche Verfahren zuständige 3. Kartellsenat des Oberlandesgerichts (OLG) Düsseldorf hat die Beschwerde der Nord Stream 2 AG zurückgewiesen. Die Vorsitzende Richterin am Oberlandesgericht Düsseldorf Anne-Christin Frister verkündete den Beschluss ihres Senats am 25.08.2021 (Az. VI-3 Kart 211/20 [V]). Damit unterfällt die Gasverbindungsleitung Nord Stream 2 der deutschen Regulierung durch die Bundesnetzagentur. Ob, wann und unter welchen Voraussetzungen die Pipeline in Betrieb genommen wird, ist nicht Gegenstand der Entscheidung des Gerichts.