Mann in Raum voller Bildschirme

News zum aktuellen Geschehen
in Rechtsprechung und Politik

Hier informieren wir regelmäßig über Entwicklungen in der Rechtsprechung und im politischen Bereich in den von uns bearbeiteten Rechtsgebieten, dem Urheberrecht, Medienrecht, Wettbewerbsrecht, Markenrecht, Presserecht, sowie dem Datenschutz- und Informationsfreiheitsrecht.

  • Gruppe von Menschen beim Einkaufen
    • Wettbewerbsrecht

    Keine Wettbewerbswidrigkeit der Filial-Öffnung an Feriensonntagen

    Der für das Wettbewerbsrecht zuständige 4. Zivilsenat des Pfälzischen Oberlandesgerichts Zweibrücken hat am 4.08.2022 die Berufung im Verfahren hinsichtlich der Öffnung einer Filiale der Beklagten im Zweibrücker Factory-Outlet-Center zurückgewiesen (Az.: 4 U 202/21).

  • Wissenschaftler forschen im Labor mit dem Mikroskop
    • Markenrecht

    Patent erloschen: Klage auf Nichtigerklärung ist unzulässig

    Der insbesondere für das Patentrecht zuständige X. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs (BGH) hat sich mit der Frage befasst, unter welchen Voraussetzungen ein Patent, das nicht mehr in Kraft steht, mit der Nichtigkeitsklage angegriffen werden kann. Wie das oberste Bundesgericht entschied, fehlt es dem Kläger am Rechtsschutzbedürfnis, wenn ein Patent bereits aus anderen Gründen erloschen ist (Urteil vom 21.07.2022, Az. X ZR 110/21).

  • Verlassenes Haus ist mit Pflanzen überwachsen
    • Urheberrecht

    Verfallene Burg darf als „lost Place“ bezeichnet werden

    Mit Urteil vom 09.04.2021 wies das Amtsgericht (AG) München die Klage einer US-amerikanischen Gesellschaft auf Schadenersatz wegen einer Urheberrechtsverletzung ab (Az. 142 C 14251/20). Das Unternehmen ist Eigentümerin eines Schlosses in Thüringen. Der Beklagte veröffentlichte Fotos des Gebäudes auf einer Internetseite.

  • Mann am Laptop  mit Icons für digitale Sicherheit
    • Datenschutzrecht

    1,1 Millionen Euro Bußgeld gegen Volkswagen

    Die Landesbeauftragte für den Datenschutz (LfD) Niedersachsen hat gegen die Volkswagen Aktiengesellschaft eine Geldbuße nach Art. 83 Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) in Höhe von 1,1 Millionen Euro festgesetzt. Grund sind Datenschutzverstöße in Zusammenhang mit dem Einsatz eines Dienstleisters bei Forschungsfahrten für ein Fahrassistenzsystem zur Vermeidung von Verkehrsunfällen.

  • Illustration Sprachassistent
    • Äußerungsrecht

    Siri oder Alexa: Mädchen mit gleichem Namen, darf diesen ändern

    Mit Urteil vom 21.06.2022 hat das Verwaltungsgericht (VG) Göttingen entschieden, dass eine Klägerin, deren Vorname mit dem Namen eines bekannten Sprachassistenten identisch ist, einen Anspruch auf Änderung ihres Vornamens hat (Az. 4 A 79/21). Die bekanntesten Sprachassistenten sind etwa Alexa von Amazon oder Siri von Apple.

  • Pizzeria gedeckter Tisch
    • Markenrecht
    • Wettbewerbsrecht

    Pizzeria darf sich ohne Zustimmung der Namensinhaber nicht „Falcone“ nennen

    Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main (OLG) hat mit am 18.07.2022 veröffentlichtem Versäumnisurteil die Betreiberin einer Frankfurter Pizzeria verpflichtet, den Namen des ermordeten italienischen Ermittlungsrichters „Falcone“ nicht als Geschäftsbezeichnung und für ihre Geschäftstätigkeit zu benutzen, soweit dies im Mafia-Kontext geschieht (Az. 6 U 211/20).

  • Frau blättert im Archiv in Akten
    • Informationsfreiheitsrecht

    Klimastiftung Mecklenburg-Vorpommern muss der Presse Auskünfte erteilen

    Laut Beschluss vom 11.07.2022 des 6. Zivilsenates ist die Stiftung Klima- und Umweltschutz MV auf der Grundlage des Landespressegesetzes M-V verpflichtet, der Presse gegenüber Auskünfte zu erteilen (Az. 6 U 19/22). Die private Stiftung hatte zunächst geltend gemacht, dass die Landespressegesetze nur gegenüber Behörden gelten würden.

  • Hand auf Tastatur mit Grafik von Daten im Vordergrund
    • Wettbewerbsrecht

    Stadtportal verstößt nicht gegen Gebot der "Staatsferne der Presse"

    Der Bundesgerichtshof (BGH) hat entschieden, dass das Internetangebot einer Kommune in Form eines Stadtportals, in dem nicht nur amtliche Mitteilungen, sondern auch Informationen über das Geschehen in der Stadt abrufbar sind, das Gebot der "Staatsferne der Presse" nicht verletzt, wenn der Gesamtcharakter des Internetangebots nicht geeignet ist, die Institutsgarantie der freien Presse aus Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG zu gefährden (Urteil vom 14.07.2022, Az. I ZR 97/21).

  • Arbeitnehmer mit Maske
    • Informationsfreiheitsrecht

    Bundeskanzleramt muss Protokolle zu Corona-Konferenzen herausgeben

    Das Bundeskanzleramt muss Protokolle zu Bund-Länder-Konferenzen zur Corona-Pandemie herausgeben. Dies hat das Verwaltungsgericht (VG) Berlin mit Urteil vom 30.06. 2022 entschieden (Az. VG 2 K 155/21). Wie das VG Berlin ausführte, hat das Bundeskanzleramt nicht überzeugend dargelegt, weshalb es den Zugang verwehrte.

  • Fußballer mit Fußball im Stadion
    • Markenrecht

    Fußball-Marke BALLON D'OR ist weiterhin wirksam

    Das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) erklärte zunächst den Schutz von BALLON D'OR für verfallen. Diese Entscheidung hob das Gericht der Europäischen Union (EuG) mit Beschluss vom 06.07.2022 wieder auf (Az. T-478/21). Das Gericht bestätigt hingegen den Verfall dieser Marke für Dienstleistungen, die in der Ausstrahlung oder der Zusammenstellung von Fernsehprogrammen, der Produktion von Shows oder Filmen und der Veröffentlichung von Büchern, Magazinen, Zeitschriften oder Zeitungen bestehen.

  • Unterlagen im Archiv
    • Informationsfreiheitsrecht

    Bundessicherheitsrat muss Unterlagen teilweise einer Journalistin offenbaren

    Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg muss über die Verpflichtung des Bundeskanzleramtes, den Zugang zu Unterlagen des Bundessicherheitsrates zu gewähren, teilweise erneut verhandeln. Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig am 23.06.2022 entschieden (Az. BVerwG 10 C 3.21).

  • Hund mit Jacke
    • Markenrecht

    Markenverletzung durch Angebot von „The-Dog-Face“-Tierkleidung

    Zwischen den Zeichen „The North Face“ und „The Dog Face“ besteht keine Verwechslungsgefahr. Da die Marke „The North Face“ jedoch in erheblichem Maß bekannt ist, wird der Verkehr trotz der erkennbar unterschiedlichen Bedeutung von „Dog“ und „North“ die Zeichen gedanklich miteinander verknüpfen. Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main (OLG) hat mit am 05.07.2022 veröffentlichter Entscheidung der Antragsgegnerin die Verwendung des Zeichens „The Dog Face“ im Zusammenhang mit Tierbekleidung untersagt (Az. 6 W 32/22).