Hier informieren wir regelmäßig über Entwicklungen in der Rechtsprechung und im politischen Bereich in den von uns bearbeiteten Rechtsgebieten, dem Urheberrecht, Medienrecht, Wettbewerbsrecht, Markenrecht, Presserecht sowie dem Datenschutz- und Informationsfreiheitsrecht. Außerdem gibt es Einblicke in den Kanzleialltag.
News zum aktuellen Geschehen
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Berliner CDU-Kreisverband muss 65.000 Euro Bußgeld wegen Datenschutzverstößen zahlen
Die Berliner Datenschutzbehörde hat gegen den CDU-Kreisverband Steglitz-Zehlendorf ein Bußgeld in Höhe von 65.000 Euro verhängt. Der Grund: Bei der Bundestagswahl 2021 wurden personenbezogene Daten aus dem Melderegister dazu genutzt, rund 134.000 Wahlberechtigte mit personalisierter Wahlwerbung für den damaligen Kandidaten Thomas Heilmann zu kontaktieren. Die Anschreiben erweckten dabei den irreführenden Eindruck, sie stammten direkt von prominenten Unterstützer:innen aus Wirtschaft und Gesellschaft.
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Neue LTO-Publikation und Medienresonanz: Grenzen der Videoverhandlung – und BILD über unseren Einsatz für faire Google-Bewertungen
Digitale Justiz ohne Wirkung? Unser neuer Beitrag in der LTO kritisiert die Reform der Videoverhandlung. Und auch die BILD hat über unsere Arbeit berichtet – zum Thema Google-Bewertungen.
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KI-Firma Anthropic zahlt 1,5 Milliarden Dollar an Autoren – Vergleich nach Urheberrechtsklage um KI-Training mit Raubkopien
Das US-KI-Unternehmen Anthropic muss nach einer Sammelklage wegen Urheberrechtsverletzungen 1,5 Milliarden US-Dollar an betroffene Autorinnen und Autoren zahlen. Hintergrund ist die massenhafte Nutzung illegal beschaffter Bücher zum Training großer KI-Sprachmodelle, wie die Autorenorganisation Authors Guild und zahlreiche Medien berichten.
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EU-Kommission verhängt Milliardenstrafe gegen Google wegen Wettbewerbsverstößen im Online-Werbemarkt
Die EU-Kommission hat am 5. September 2025 gegen Google eine Geldstrafe von 2,95 Milliarden Euro ausgesprochen. Hintergrund ist der Missbrauch von Googles marktbeherrschender Stellung bei der Vermittlung und Bereitstellung von Online-Werbung: Google bevorzugte nach Ansicht der Behörde gezielt eigene Werbedienste wie den Marktplatz AdX und benachteiligte dabei systematisch Konkurrenzangebote.
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Bundesregierung beschließt strengere Regeln für Umweltwerbung und Online-Finanzdienstleistungen
Die Bundesregierung hat am 3. September 2025 wichtige Neuerungen zum Verbraucherschutz auf den Weg gebracht: Werbung mit Umweltaussagen wie „klimaneutral“, „umweltfreundlich“ oder „biologisch abbaubar“ unterliegt künftig besonders strengen Nachweispflichten. Auch manipulative Designs in Online-Verträgen für Finanzdienstleistungen sollen wirkungsvoller unterbunden werden.
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- Kreditkartenbetrug
PayPal Sicherheitsprobleme: Betrügerische Lastschriften möglich
PayPal, einer der meistgenutzten Online-Zahlungsdienste in Deutschland mit circa 30 Millionen Nutzer:innen, stand kürzlich wegen Sicherheitsproblemen im Fokus der Öffentlichkeit. Am 26. August 2025 kam es beim US-Dienstleister zu einem Ausfall wichtiger Sicherheitssysteme, wodurch betrügerische Lastschriften teilweise unkontrolliert an Banken weitergeleitet wurden. Deutsche Banken blockierten daraufhin Zahlungen im zweistelligen Milliardenbereich, was erhebliche Auswirkungen auf den Zahlungsverkehr in Deutschland und Europa hatte.
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Data Act: Neue Informations- und Transparenzpflichten für Online-Händler ab September 2025
Ab dem 12. September 2025 tritt der EU-Data Act verbindlich in Kraft und bringt für Online-Händlerinnen und -Händler umfassende neue Regeln für den Zugang zu und die Nutzung von Daten aus vernetzten Produkten und ihren verbundenen Diensten mit sich. Die Verordnung ist ein Kernbestandteil der europäischen Datenstrategie, die darauf abzielt, den fairen, sicheren und innovativen Umgang mit Daten zwischen Herstellern, Nutzern, Dienstleistern und Behörden zu erleichtern.
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Greenwashing-Vorwurf: LG Frankfurt untersagt „CO2-neutrale“ Werbung für Apple Watch
Das Landgericht Frankfurt am Main hat dem US-Technologiekonzern Apple untersagt, seine Apple Watch in Deutschland als „CO2-neutral“ zu bewerben. Die Richter werteten die Klimaversprechen als irreführende Werbung und gaben damit der Unterlassungsklage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) weitgehend statt (Urt. v. 26.08.2025, Az. 3-06 O 8/24).
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- Kreditkartenbetrug
EuGH klärt Rechte bei nicht autorisierten Zahlungsvorgängen: Schnelles Handeln schützt Ihren Erstattungsanspruch
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat mit Urteil vom 1. August 2025 (C-665/23 – IL / Veracash SAS) zentrale Fragen rund um den Schutz bei Kreditkartenbetrug und anderen unautorisierten Zahlungsvorgängen entschieden. Für Banken, Zahlungsdienstleister und weitere Betroffene bedeutet dies mehr Rechtssicherheit, aber auch erhöhte Eigenverantwortung.
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- Negative Bewertungen
Persönliche Meinung oder rufschädigende Kritik? LG Berlin zur Löschung von 1-Sterne-Bewertung
Eine Berliner Restaurantbetreiberin scheiterte mit dem Versuch, eine 1-Sterne-Bewertung wegen angeblich rufschädigender Aussagen löschen zu lassen. Das Landgericht Berlin stellte klar: Persönliche Geschmackskritik fällt unter die Meinungsfreiheit und bleibt online. Das Urteil zeigt, welche Hürden bei der Löschung von Bewertungen bestehen und warum der Digital Services Act (DSA) dabei eine zentrale Rolle spielt.
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- Wettbewerbsrecht
Erste BFSG-Abmahnungen im E-Commerce: Was Online-Händler:innen jetzt beachten müssen
Nach Inkrafttreten des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes erreichen erste Abmahnschreiben den Online-Handel. Wir ordnen die rechtliche Lage ein und zeigen, wie Händler:innen jetzt vorgehen können.
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BGH: Vollstreckung alter IDO-Urteile gestoppt – E-Commerce wird vor Abmahnvereinen besser geschützt
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat die Rechte von Online-Händler:innen im Umgang mit sogenannten Abmahnvereinen erheblich gestärkt. Mit Urteil vom 17. Juli 2025 (Az. I ZR 243/24) entschied der BGH, dass der IDO-Verband, solange er nicht auf der offiziellen Liste qualifizierter Wirtschaftsverbände nach § 8b UWG geführt ist, nicht mehr aus alten Unterlassungsurteilen vollstrecken darf.